Aschermittwoch
"Asche auf mein Haupt" – oft so leicht dahin gesagt, bei einem Missgeschick oder kleineren Verwerfungen.
"Asche auf mein Haupt" – das heißt soviel wie: Okay, ich war's. Ich stehe zu meiner Schuld.
Mit Asche an der Stirn in Form eines Kreuzes beginnt die österliche Bußzeit. Als Zeichen, dass es etwas zu bereinigen gibt. Schuld, Versagen, Schwächen.
Das Aschekreuz erinnert, aber es erdrückt nicht. Österliche Bußzeit heißt nämlich nicht, sich trübsinnig in eigenen Schuldgefühlen verstricken und an nichts anderes mehr denken. Österliche Bußzeit heißt innerliche Befreiung: von alten, oft selbst auferlegten Zwängen und von allem, was uns schuldbedingt klein macht.
Österliche Bußzeit heißt Aufbruch zum eigentlichen Leben.
Gott hat den Weg dafür schon frei gemacht, hat unsere Schuld beglichen – am Kreuz.
(Quelle: Pfarre Obermillstatt, 2015)
Die Asche sprach:
Einmal war ich Glut, war ich Leben, Liebe, Leidenschaft – und jetzt?
Jetzt bin ich Asche.
Ja, ich war einmal jemand – ich wurde bewundert, war angesehen, beliebt und gefragt.
Jetzt bin ich nur noch Asche.
Da meldete sich Gott zu Wort und sprach:
Auf die Glut kommt es bei mir an.
Hast du geglüht?
Hast du dich in Liebe verschenkt, verausgabt, hingegeben wie Jesus?
(Quelle unbekannt, frei nacherzählt)