Österliche Bußzeit -
Mit dem Aschermittwoch beginnt die Zeit vor dem größten aller Feste, das wir Christen feiern, die Zeit vor Ostern: Die österliche Bußzeit - und auf diese bereiten wir uns 40 Tage vor.
Aber warum 40 Tage?
Jesus fastete 40 Tage in der Wüste und wurde vom Teufel in Versuchung geführt.
40 Jahre zogen die Israeliten durch die Wüste, nachdem sie aus Ägypten geflohen waren.
40 Tage blieb Moses auf dem Berg Sinai, auf dem er die 10 Gebote von Gott erhalten hat.
40 Tage dauerte die Sintflut, bei der allein die überlebten, die sich in die Arche Noah flüchteten.
Die Zahl 40 ist eine biblische, ein symbolische Zahl.
Die österliche Bußzeit ist eine Zeit des Innehaltens und Nachdenkens über unser Leben, eine Zeit der Buße und der Umkehr. In diesen 40 Tagen sollen wir etwas ändern, nämlich all das, was uns daran hindert, das kommende Fest der Auferstehung Jesu mit Freude und Dankbarkeit zu feiern.
Der Sinn der Fastenzeit liegt somit in einer Neubesinnung auf das Wesentliche. Die Liebe zu Gott und dem Nächsten soll gestärkt und erneuert werden. Dabei helfen uns das Fasten, das Gebet und das Teilen.
Fasten bedeutet Verzicht, damit wir innerlich frei werden für das Gute. Das Gebet ist der Lebensatem der Seele. Im Gebet erschließt sich uns der Lebensquell Gottes, und unser Herz wird erneuert.
Dann sind wir auch bereit für die Werke der Nächstenliebe. Je großzügiger wir im Herzen sind, desto mehr Freude bereiten wir anderen, und desto mehr werden wir selbst von Gott beschenkt.
Eine einfache Übung für die Fastenzeit könnte sein, seine Versuchungen einfach einmal nur zu beobachten. Dem ersten Impuls nicht zu folgen, sondern überlegen und abwägen. Wer sich selbst wahrnimmt, der kann auch widerstehen und überlegt handeln, denn Wahrnehmung beeinflusst die Wirklichkeit. Und wenn wir in uns hineinhören, dann werden wir erkennen, dass es nicht um das äußere Tun geht. Es geht um Umdenken, Umkehr. Es geht um ein Öffnen auf Gott hin und unseren Nächsten. Und wir werden schnell merken, dass uns diese Umkehr nicht einschränkt, sondern unser Leben erleichtert und bereinigt.
Gebet, Fasten, Werke der Liebe – drei Werkzeuge, die uns helfen wollen zu entdecken, worauf es wirklich ankommt im Leben und was bleibt und zählt über den Tod hinaus.
Der Aschermittwoch eröffnet den Osterweg. In dieser frohen Hoffnung machen wir uns auf den Weg – Ostern entgegen.
Im Gebet verbunden
Pfarrer Shinto