Multireligiöse Feier zum Schulbeginn
Unter dem Motto „Wir sind eine bunte Vielfalt“ starteten die Volksschule Stegersbach, die Allgemeine Sonderschule Stegersbach und die Musikschule Stegersbach mit einer multireligiösen Schuleröffnungsfeier ins neue Schuljahr 2023/24. Im Mittelpunkt stand das Thema „Jemanden segnen“/“Jemandem etwas Gutes wünschen“. Für die Taferlklassler der Volksschule gab es danach noch einen besonderen Empfang durch die größeren Schüler:innen.
Dem Lehrer:innenteam war bereits in der Planung zum Schulschluss wichtig: alle Kinder (und Eltern) sollten einen gemeinsamen wertschätzenden Start haben. Bisher war ein katholischer (oder ökumenischer) Gottesdienst gleich am ersten Schultag üblich. Dadurch wurden aber Kinder anderer Religionen oder konfessionslose indirekt ausgeschlossen. Die multireligiöse Feier wurde bewusst so gestaltet, dass sich jeder und jede irgendwie darin finden konnte. Treffpunkt war für alle gleich direkt in der Kirche. Erst nach der Feier ging es in die Schule. „Wir haben das Thema „Jemanden segnen“ oder auch „jemandem etwas Gutes wünschen/unter den Schutz Gottes stellen“ aus multireligiöser Sicht in den Mittelpunkt gestellt“, erklärt Religionslehrerin Katharina Stipsits. So gab es neben dem christlichen Segen durch den Pfarrer auch ein muslimisches Segensgebet, gesprochen von einer muslimischen Schülerin. Alle Segenstexte waren auch „to go“ vorbereitet. Am Ende der Feier hatten die Eltern der Schulanfänger die Möglichkeit, vom katholischen Pfarrer einen Einzelsegen für ihr Kind gespendet zu bekommen.
Der Ort – die katholische Hl. Geist Kirche in Stegersbach – wurde vor allem aus praktischen Gründen gewählt. „Uns war in der Planung bewusst, dass die Nutzung einer Kirche für eine multireligiöse Feier möglicherweise zu Konflikten oder Unklarheiten führen kann“, so Katharina Stipsits. Dies zeigte sich auch durch die Reaktion mancher Eltern, denen wir diese Wahl dann nochmals erklärt haben. Die moderne Kirche ist allerdings nicht nur gleich neben der Volksschule, sondern sie war vor allem eine wetterunabhängige Variante mit ausreichend Platz für alle Schüler:innen und ihre Familien. Durch die beiden Ausgänge auf unterschiedlichen Seiten konnten Volksschule und Sonderschule auch nach der Feier unabhängig voneinander den 1. Schultag weitergestalten. Für die Kinder der Sonderschule endete dieser bereits nach der Feier mit einer Besprechung vor der Kirche. Die Taferlklassler aus der Volksschule hingegen wurden durch ein Spalier der größeren Kinder, die sie mit bunten Fähnchen und Tüchern begrüßten, in die Schule geleitet. Dort fand dann die Einteilung in die Klassen statt.
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