Misereor-Hungertuch 2023/24 “Was ist uns heilig?” Zwischen Paradies und Apokalypse - unsere Erde
Die Arbeitsgemeinschaft der burgenländischen Religionslehrer*innen „feel the pulse“ hat in Zusammenarbeit mit der deutschen Zentrale von Misereor Unterrichtsmaterialien zum Hungertuch 2023/24 entwickelt.
Seit mehr als 1000 Jahren werden von Aschermittwoch bis Karfreitag in den Kirchen Kreuze und Altarbilder verhüllt, ein "Fasten mit den Augen". Diese Tradition wird vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor, Aachen, seit 1976 neu interpretiert. Alle zwei Jahre werden Künstler eingeladen, Hungertücher zu gestalten. Sie sollen zum Meditieren einladen und auf Gerechtigkeit, Frieden und ein gutes Leben für alle Menschen aufmerksam machen.
Heuer bringt das Hungertuch “Was ist uns heilig?” des nigerianisch-deutschen Künstlers Emeka Udemba Farbe und Irritation in den Kirchenraum. Das farbenstarke Bild ist eine Collage aus vielen ausgerissenen Zeitungsschnipseln. Fakten und Fake-News rieseln auf die Betrachtenden ein. Die komplexen globalen Multikrisen - Klimawandel, Pandemie, Inflation, Krieg - lassen ein Gefühl der Dringlichkeit entstehen und eine Warnung aussprechen: wir müssen innehalten, wir müssen umkehren. Jetzt.
Die Zentrale von Misereor wurde auf der Martinus-Homepage von “feel the pulse” auf die vielfältig gestalteten Beiträge der burgenländischen Religionslehrer*innen zum Hungertuch 2021/22 aufmerksam. Daraufhin wurden Doris Ziniel, Margaretha Hermann und Reinhilde Woditsch angefragt, Unterrichtsmodelle und Aktionen für das neue Hungertuch 2023/24 zu erstellen. Zahlreiche Impulse wurden gemeinsam erarbeitet und sogar für Kinder an der Klosterschule Neusiedl und der VS Unterfrauenhaid erprobt.
So entstand beispielsweise eine „Klassen-Erdkugel“: „Wir tauchen Schnipsel aus Zeitungspapier in Kleister und bekleben damit einen Luftballon. Nach dem Trocknen wiederholen wir das. Wir übermalen den beklebten Luftballon mit schwarzer Farbe. Danach werden die eigenen Zeitungsstücke mit Wasserfarben eingefärbt, getrocknet und auf den Ballon geklebt“.
In einer anderen Klasse benennen die Schüler*innen Verwundungen der Erde und versehen sie mit „Trostpflastern“...
Die österliche Bußzeit ist geradezu prädestiniert, sich mit den zentralen Anliegen des Hungertuchs intensiver auseinanderzusetzen.
Für Religionslehrer*innen bietet die PH Burgenland Fastenbesinnungen zum Hungertuch an:
28.02.2023, 15-18 Uhr, Provinzhaus Eisenstadt
02.03.2023, 15-18 Uhr, Pfarrzentrum Bad Tatzmannsdorf
Eine Anmeldung im “Institut für Religionspädagogische Bildung und Diversität” der PHB ist mittels Mail an doris.ziniel@ph-burgenland.at möglich.
Alle Unterrichtsmaterialien gibt es nachzulesen und als Download auf den Seiten von Misereor:
https://www.misereor.de/mitmachen/schule-und-unterricht/lehrerforum
https://fastenaktion.misereor.de/hungertuch/impulse-zum-hungertuch
https://www.misereor.de/mitmachen/schule-und-unterricht
und auf der Martinus-Website: https://www.martinus.at/feelthepulse
Rückfragen an doris.ziniel@ph-burgenland.at bzw: +436607699424