"Nicht auf der Erde lasten"
Ausstellungseröffnung „Nicht auf der Erde lasten“: Einblicke in das Leben und Wirken Dag Hammarskjölds
In der Eröffnung wurde am vergangenen Freitag die Ausstellung „Nicht auf der Erde lasten“ eröffnet, die dem Leben und Vermächtnis des schwedischen UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld gewidmet ist. Hammarskjöld, eine zentrale Figur der Vereinten Nationen und gläubiger, mystischer Christ, hat sich zeitlebens für die Förderung des Friedens und der spirituellen Verbundenheit der Menschheit eingesetzt. Die Ausstellung beleuchtet sein vielfältiges Wirken und ist bis zum 3. November 2024 im Luthersaal Loipersbach zu sehen.
Ein Raum der Stille für alle Menschen
Eröffnet wurde die Ausstellung durch den evangelischen Bischof i.R. Dr. Michael Bünker, der in seiner Rede auf Hammarskjölds Vermächtnis hinwies. Hammarskjöld war es, der im UN-Gebäude in New York den sogenannten „Raum der Stille“ initiierte, einen einzigartigen Meditationsraum, der Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit zur inneren Einkehr einladen sollte. Dieser Raum ist, wie Bischof Bünker betonte, ein Sinnbild für religiöse Vielfalt und universale Spiritualität. „Ein Steinquader in der Mitte, ein Lichtstrahl von oben – die Leere im Raum symbolisiert das Verbindende zwischen den Religionen,“ beschrieb er. Dieser Altar sei einem Gott geweiht, den jede und jeder im eigenen Glauben deuten kann.
Friedenseinsätze und die Entstehung der „Blauhelme“
Ein prägnanter Teil von Hammarskjölds Erbe zeigt sich auch in seinem Einfluss auf die Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Auf seine Anregung hin trugen die Soldaten der UNO-Friedensoperation im Kongo 1960 erstmals die ikonischen blauen Helme und markierten ihre Fahrzeuge mit dem UN-Symbol – ein symbolträchtiges Signal für Frieden und Neutralität inmitten eines Krisengebiets. Dieser Einsatz, bekannt als „Operation der Vereinten Nationen im Kongo“ (ONUC), markierte den Beginn einer neuen Ära der UN-Einsätze.
Ein künstlerischer Blick auf Hammarskjölds Gedankenwelt
Kuratiert von Hans Göttel, der sich in seiner Dissertation mit Dag Hammarskjöld beschäftigte, umfasst die Ausstellung eine Vielzahl persönlicher Landschaftsfotografien Hammarskjölds, die seine tiefe Verbindung zur Natur spiegeln. Die Fotografien sind mit Zitaten aus seinem Tagebuch „Zeichen am Weg“ unterlegt und künstlerisch überarbeitet. Seine Gedanken zur Schönheit, inneren Einkehr und menschlichen Verbundenheit begleiten die Besucher durch die Ausstellung. „Die Schönheit ist ein Ton, für den die gespannten Saiten der Seele zittern, wenn er vorbeifliegt,“ so ein Zitat Hammarskjölds, das seine tiefe Naturverbundenheit widerspiegelt.
Besuch und Abschlussveranstaltung
Die Ausstellung „Nicht auf der Erde lasten“ ist bis zum 3. November 2024 im Luthersaal Loipersbach geöffnet. Interessierte können sie von Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr besuchen. Den Abschluss der Ausstellung bildet eine Veranstaltung am 31. Oktober 2024 um 18 Uhr in der evangelischen Kirche Loipersbach mit einem Gottesdienst und musikalischen Beiträgen.
Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Europahaus Burgenland – Akademie Pannonien durchgeführt.
Diese Ausstellung lädt dazu ein, das Leben und Werk Dag Hammarskjölds neu zu entdecken und bietet Raum für Reflexion über Frieden, Spiritualität und Menschlichkeit – ein inspirierendes Vermächtnis, das noch heute nachklingt.