Brücke in die Ewigkeit
Selige, Heilige und die Bedeutung von Reliquien
Mit Fürst Ladislaus Edmund Batthyány-Strattmann und Bruder Markus Josef Melchhammer Samariter FLUHM, Basilika Kleinmariazell
„Reliquien sind ein sprechendes Zeichen der Verbundenheit zwischen Kirche in ihrer Vollendung und dem pilgernden Volk Gottes, das unterwegs ist zur himmlischen Heimat“ so formuliert es Andreas Kowatsch, Vorstand des Instituts für Kirchenrecht und Religionsrecht der Universität Wien.
Im Pfarrblatt Güssing Sondernummer 2003 findet man die exklusive Botschaft des neuen Seligen: … „Ein wenig amüsiert hat mich auch die Reliquienentnahme. Was sein muss, muss offenbar sein. Sie wollen wissen, ob es gekitzelt hat? Ehrlich gesagt: da, wo ich bin, spielt das keine Rolle.“
„Die Vorstellung, dass nicht nur die heilige Person, sondern auch Dinge, die mit ihr in Berührung gekommen sind, für die Gläubigen ein im wahrsten Sinn des Wortes Berührungspunkt des Heiligen sein können, findet man ansatzhaft bereits im Neuen Testament.“ so schreibt der Religionsrechtler Kowatsch.
Die Vielzahl der Reliquien in Kleinmariazell überrascht! Da ergibt sich zwangsläufig die Frage, warum noch keine vom Seligen Ladislaus angekommen ist? Das wäre doch eine Anregung?
„Die Verehrung der Reliquien hatte viele Jahrhunderte lang eine wirkmächtige Geschichte. Ihr Besitz stabilisierte ab dem frühen Mittelalter auch die weltliche Herrschaft. Heutzutage faszinieren Reliquien nach wir vor und bilden für viele eine Art Brücke in die Ewigkeit.“ So formuliert es Andreas Kowatsch in seinem Beitrag „Auf Tuchfühlung mit den Heiligen“.
„Die Verehrung der Reliquien, sofern sie richtig verstanden wird, gilt dabei nicht dem körperlichen Überbleibsl einer einst lebenden Person, sondern einer in der Ewigkeit Gottes geborgenen lebendigen Person.“ so Experte Andreas Kowatsch.
Die Geschichte des Umganges mit Reliquien war und ist eine sehr bewegte - von Ablehnung in den ersten Jahrhunderten bis zu Übertreibungen und Unverständnis. Und schließlich legt 2017 eine Neuregelung Normen über die Feststellung der Echtheit und die Aufbewahrung der Reliquien fest.
Mit dem besten Dank für alle Drehgenehmigungen und alle Unterstützung!
Außen- und Innenaufnahmen: Basilika Kleinmariazell, Filialkirche Lebenbrunn,
Hauskapelle des Bischofshofes der Diözese Eisenstadt
Texte aus: MThZ 70(2019) 57-82, "Auf Tuchfühlung mit dem Heiligen", Andreas Kowatsch.
Mit dem besten Dank für die Zustimmung zur Verwendung an Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr.Dr. Andreas Kowatsch, LL.M
Pfarrblatt Güssing KONTAKT, Sondernummer 2003, Nr. 292, S.3, Bernhard Dobrowsky
Die „Werkstatt media“ des Bildungs- und Kommunikationszentrums der Diözese Eisenstadt „Haus der Begegnung“ hat sich auf Spurensuche begeben, die Lebensorte des Seligen und seiner Frau aufgesucht und Menschen getroffen, die mit dem Seligen, seiner Frau und ihrem Wirken verbunden sind.
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