Papst Franziskus hat zu beständiger menschlicher Nähe zu Patienten aufgerufen und dem Gesundheitspersonal für seine Arbeit gedankt.
In seiner am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum nächsten katholischen "Welttag der Kranken" (11. Februar) würdigte er zugleich den medizinischen Fortschritt. Dieser komme allerdings längst nicht allen Menschen zugute, wie die ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen zeige. Da gebe es noch viel zu tun.
"Patienten sind immer wichtiger als ihre Krankheiten", schrieb der Papst in der gut zwei Seiten langen Botschaft. Daher könne keine Therapie "davon absehen, dem Patienten zuzuhören, seiner Geschichte, seinen Ängsten und Sorgen". Franziskus würdigte besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, Laboranten, Hilfspersonal sowie die zahlreichen Freiwilligen opferten kostbare Zeit, um den Leidenden beizustehen.
"Liebes Gesundheitspersonal, Ihr Dienst an der Seite der Kranken, den Sie mit Liebe und Kompetenz ausüben, geht über die Grenzen Ihres Berufs hinaus und wird zu einer Mission", schrieb der Papst. Dieses Engagement könne ein Zeichen göttlicher Barmherzigkeit sein. "Seid euch der großen Würde eures Berufes bewusst, aber auch der Verantwortung, die er mit sich bringt", so Franziskus.
Sorge um Kranke und Sterbende, vor allem wenn sie einsam sind, ist laut dem Papst keine ausschließliche Aufgabe von Gesundheitspersonal. "Wie viele kranke und alte Menschen leben zu Hause und warten auf einen Besuch! Der Dienst des Trostes ist eine Aufgabe für jeden Getauften", so Franziskus. - Der Vatikan veröffentlichte die Papst-Botschaft am Dienstag in mehreren Sprachen. Eine offizielle deutschsprachige Version lag zunächst nicht vor.
Der katholische Welttag der Kranken am 11. Februar wird in diesem Jahr zum 30. Mal begangen. Er steht 2022 unter dem Motto: "Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Auf dem Weg der Nächstenliebe an der Seite der Leidenden". Der Tag geht auf eine Initiative Papst Johannes Pauls II. (1978-2005) zurück. Der Aktionstag soll für mehr kirchliche und allgemein gesellschaftliche Aufmerksamkeit sowohl für kranke Menschen wie für das Gesundheitspersonal sorgen.