Am 22. Jänner begehen die burgenländischen Pfarren den Gedenktag des ersten Seligen der Diözese Eisenstadt: den Augenarzt und Familienvater Ladislaus Batthyány-Strattmann.
Seit vergangenem Jahr hängt an der linken Stirnseite des Martinsdoms in Eisenstadt die Ikone des seligen Ladislaus in einem neuen, vergoldeten Holzrahmen mit zwei eingefassten Reliquien. Jetzt wurde dieses Bild, das vor Jahren Thomas Nemeth – vormals Advokat am Bischöflichen Diözesangericht Eisenstadt und seit 2019 Universitätsprofessor für orthodoxe Theologie an der Universität Wien – fertigte, feierlich gesegnet. Ein Ständer für Opferlichter ergänzt diesen Ort der Andacht und des persönlichen Gebets.
Die Idee der Neueinfassung stammt von Pater Achim Bayer COp, Dompfarrer im Martinsdom und Gerhard Grosinger, Ordinariatskanzler der Diözese. Mit der Durchführung wurde eine Bilderrahmen-Firma aus Wien beauftragt. Die kunstvolle Umsetzung, bei der auch eine Finger- und eine Herz- Reliquie eingefasst wurde, lässt die Ikone nun neu erstrahlen. "Ich freue mich über die Ikonenweihe des seligen Ladislaus durch unseren Bischof. Sie ist eine wunderschöne 'Nachwirkung' des Diözesanjubiläums – für alle Gläubigen und Besucher der Domkirche", so Pater Achim Bayer.
"Es ist eine schöne Symbolik, dass im Rahmen des Jubiläums '60 Jahre Diözese' und '100 Jahre Burgenland' die Ikone unseres Seligen Ladislaus Batthyány-Strattmann geweiht werden kann", sagte Bischof Zsifkovics bei der Segnung.
Am Gedenktag des Sel. Ladislaus – Samstag, dem 22. Jänner 2022 – wird nach der Abendmesse im Dom (Beginn um 18:30 Uhr) vor der Ikone der Krankensegen gespendet.
Am Sonntag, 23. Jänner wird die Sonntagsmesse um 9:00 Uhr aus dem Martinsdom im “Servus TV” übertragen.
In der Pfarre Wulkaprodersdorf zeigt ein Glasfenster den Sel. Ladislaus als Arzt und Helfer der Kranken.
Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde, aus einer alten Adelsfamilie stammend, am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti geboren. 1900 erwarb er das Diplom für Medizin an der Universität Wien. Bereits 1898 heiratete er Gräfin Maria Theresia Coreth. Das Paar führte eine sehr glückliche Ehe, die mit insgesamt 13 Kindern gesegnet war. Seine Gottesliebe erwies ihre Kraft in der Nächstenliebe: Im vorbildlichen Familienleben, in der Erziehung der Kinder und im ärztlichen Dienst.
Bereits im Jahre 1902 errichtete er ein Spital in Kittsee. Täglich behandelte er bis zu 100 Patienten und führte jährlich hunderte Operationen durch. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Körmend. Bald errichtete Dr. Batthyány auch hier ein Krankenhaus. In seinen Patienten sah er immer Christus. Er fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken. Die tägliche Mitfeier der heiligen Messe, das Rosenkranzgebet und das persönliche Gebet waren für ihn selbstverständlich. Er wusste sich berufen, Arzt der Armen zu sein und wollte mit dem Körper auch die Seele heilen. Er führte die Behandlungen nicht nur unentgeltlich durch, sondern gab den Armen auch Geld mit.
Nach schwerem Leiden starb er am 22. Jänner 1931 in Wien.
Sein Leichnam wurde in der Familiengruft in Güssing beigesetzt. Viele seiner Patienten haben ihn schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt. Der Seligsprechungsprozess wurde 1944 eröffnet und später von den Diözesen Wien, Szombathely und Eisenstadt weitergeführt. Am 23. März 2003 wurde Ladislaus Batthyány-Strattmann durch Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.