Papst Franziskus: Die Synode ist keine kirchliche Versammlung oder ein politischer Prozess, sondern ein Heilungsprozess, geleitet vom Heiligen Geist
Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskus am Sonntag, 10. Oktober 2021 den zweiten Startschuss für die Weltsynode der Katholischen Kirche gegeben. Es nahmen zahlreiche Kardinäle, Bischöfe und etwa 3.000 bis 3.500 Gläubige teil. Auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn feierte den Gottesdienst im Petersdom mit. Bereits am Samstag, 9. Oktober 2021 fand eine Eröffnungsfeier in der vatikanischen Synodenaula statt.
Ziel des auf gut zwei Jahre angesetzten mehrstufigen Prozesses ist ein anderer Umgangsstil in der Kirche. "Alles ändert sich, wenn wir zu echten Begegnungen mit Gott und untereinander fähig sind. Ohne Formalitäten, ohne Täuschung, ohne Tricks", sagte Franziskus in seiner Predigt am Sonntag.
Als drei wesentliche Fähigkeiten für den geplanten synodalen Weg nannte der Papst "begegnen, zuhören und unterscheiden". Es gehe nicht darum, "Veranstaltungen zu organisieren oder theoretische Überlegungen zu Problemen anzustellen". Viel wichtiger sei es, sich Zeit zu nehmen, um Gott zu begegnen und die Begegnung untereinander zu fördern. Am Ende eines echten Dialogs "sind wir nicht mehr dieselben wie vorher, wir haben uns verändert", so der Papst.
Gleichzeitig warnte Franziskus davor, sich aus Angst vor Unbekanntem in Ausreden zu flüchten wie "Das ist nicht nötig" oder "Das hat man schon immer so gemacht". Vor allem für Seelsorger und Verkündiger sei es eine "vielleicht mühsame Übung, zu lernen, uns einander zuzuhören (...) und dabei künstliche und oberflächliche Antworten zu vermeiden". Die Synode bezeichnete Franziskus als "Weg der geistlichen Unterscheidung, die in der Anbetung, im Gebet und im Kontakt mit dem Wort Gottes stattfindet".