Erneuerung der Weihe der Pfarrkirche am Oberberg an die Gottesmutter Maria
Datum:
12.08.2021
Am 15. August 1961, ein Jahr nach der Errichtung der Diözese Eisenstadt, wurde die Pfarrkirche am Oberberg in Eisenstadt – auch bekannt als Haydnkirche - am großen Marienfeiertag durch den ersten Diözesanbischof Stefan László der Gottesmutter Maria geweiht. Im Jahr 2000 wiederholte Diözesanbischof Paul Iby diese Weihe. Heuer erneuert Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics diese Weihe am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel.
Der Gottesdienst findet um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung (Haydnkirche) statt. Den musikalischen Rahmen gestaltet die Dommusik St. Martin unter der Leitung von Dom- und Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal. Erwartet werden darf unter anderem Franz Schuberts Messe in C-Dur, deren erste dokumentierte Aufführung mit 8. September 1825, zum Fest Mariä Geburt, datiert ist. Alle sind herzlich zur Messe eingeladen.
1961 führte am Vorabend der Weihe an die Gottesmutter eine beeindruckende Lichterprozession zum Dom, zur Bischofskirche der neu errichteten Diözese. Die Erinnerung an die Aufmärsche in der nationalsozialistischen Zeit war noch lebendig. Armut, Auswanderung und die Wunden der vergangenen Jahre waren noch greifbar. 2021 wird dieses Land mit ihrer Kirche der Fürsprache Mariens wieder anvertraut, in einer Zeit mit vielen Wunden durch die Pandemie mit all ihren Unsicherheiten und Fragezeichen, was die Zukunft betrifft.
Die Weihe an Maria war im Laufe der Geschichte immer viel mehr als ein rein "frommer" Akt – ohne geschichtliche und soziale Zusammenhänge ist sie nicht zu verstehen. "Vielleicht ist sie zuerst immer auch geerdeter und gelebter Glaube, das Vertrauen, dass Gottes Nähe und Gegenwart gerade in krummen und schwierigen Zeiten greifbar wird. Der Oberberg war weit über die Landesgrenzen hinaus und nicht nur für die Westungarn 'der' große und bedeutende Wallfahrtsort für die Ungarn, für die Kroaten und für die deutschsprachigen Westungarn. Diese Erinnerung war 1961 noch wach, und vielleicht wollte Bischof László in seiner Diözese aus Dörfern und ohne wirkliche Städte ein großes geistliches Zentrum in der neuen Bischofsstadt ‚Maria Eisenstadt‘ errichten", so Pater Karl Schauer, Bischofsvikar für Wallfahrt und Berufung in der Diözese Eisenstadt.
Fürst Paul I. Esterházy (1635-1713) hat die nach dem Vorbild der Einsiedler Madonna eine Statue aus Stein anfertigen lassen. Seit 1711 befindet sich die Statue in der Gnadenkapelle der Pfarrkirche am Oberberg.