Gott, der barmherzige Vater, hat Seinen treuen Diener, den hochwst. Herrn
Kan. Kons. Rat Mag. Martin Korpitsch Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Dompropst des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt, nach schwerer, standhaft ertragener Krankheit, versehen mit den heiligen Sakramenten, am 10. Mai 2021, im 66. Lebensjahr, im 41. Jahr seines Priesterlebens, in seine himmlische Heimat gerufen.
Martin Korpitsch wurde am 23. April 1956 in Graz geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der Geborgenheit seiner großen Familie in Mogersdorf. Nach seinen Studien an der Katholisch- Theologischen Fakultät der Universität Wien und der Ausbildung im Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Eisenstadt wurde er am 29. Juni 1980 im Eisenstädter Martinsdom von Bischof László zum Priester der Diözese Eisenstadt geweiht und zum Kaplan an der Dompfarre ernannt. Von 1981 bis 1987 war er Bischöflicher Sekretär.
Als Sekretär des Bischöflichen Ordinariates bereitete er in der Folge den Pastoralbesuch Papst Johannes Paul II. vor und arbeitete in der Stadtpfarre Eisenstadt-St. Georgen mit.
Ab September 1988 war er Pfarrmoderator der Pfarre Schützen a. Geb. und ab 1. Jänner 1989 zusätzlich auch Pfarrmoderator der Pfarre Donnerskirchen. Im November 1993 wurde er zum Pfarrer dieser beiden Pfarren ernannt, die er bis August 1995 leitete.
Seit 1992 bis zu seinem Ableben war er Diözesanseelsorger der Mesner*innen. Im September 1995 wurde er zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Pinkafeld ernannt, wo er bis 2005 segensreich wirkte. Ab 1997 war er Diözesanpräses des Österreichischen Kolpingwerkes im Diözesanverband Eisenstadt. Geistlicher Assistent der Caritas und Mitglied des Caritas-Kuratoriums war er von 1995 bis 2011.
Im September 2005 wurde er zum Propst- und Stadtpfarrer der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt- Oberberg sowie zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Eisenstadt-Kleinhöflein ernannt.
Seit 2006 ist er Kanoniker des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt gewesen. Ab 2007 war ihm die Seelsorge für die Gehörlosen in der Diözese Eisenstadt anvertraut.
Mit Rechtskraft vom 1. September 2013 wurde er von Bischof Ägidius zum Generalvikar der Diözese Eisenstadt ernannt. Damit wurde er auch Mitglied aller maßgeblichen Gremien der Diözese Eisenstadt, denen er teilweise auch davor schon in seinen verschiedenen Aufgaben als Pfarrer und Dechant angehört hatte.
Darüber hinaus war er Vorsitzender des Hilfswerkes Fastenaktion, Herausgeber der Kirchenzeitung „martinus“, Leiter des St. Martins-Verlages, zeitweilig Diözesanbeauftragter für das Katholische Schulwesen und kurze Zeit auch Pfarrprovisor der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt. Er war Obmann der 2017 neu errichteten St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt.
Mit dem Martinsfest 2013 wurde er Domkustos des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt und seit Martini 2019 war er Dompropst, wobei er bis März 2021 auch den Dienst des Domkustos versah.
Das geistliche Wirken von Martin Korpitsch wurde mit den Titeln eines „Bischöflichen Geistlichen Rates“ sowie eines „Wirklichen Konsistorialrates“ ausgezeichnet.
Von öffentlichen Stellen wurde er mit dem Verdienstzeichen in Gold der Marktgemeinde Pinggau, mit dem Ehrenzeichen des Landes Burgenland sowie mit dem Verdienstkreuz in Gold und mit dem Ehrenring der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt gewürdigt.
Martin Korpitsch war in seinem Leben und Wirken als Pfarrseelsorger und noch viel mehr als Generalvikar der Diözese Eisenstadt ein Seelsorger, der sich aus einem tiefen persönlichen Glauben nach dem Vorbild des guten Hirten Jesus Christus um die ihm anvertrauten Gläubigen und Priester sorgte.
Er ging jedem Einzelnen nach und versuchte mit großer Geduld Kompromisse zu finden. Seine Güte und sein Langmut waren schier grenzenlos. Er achtete weder auf Zeit, Kosten oder die eigene Gesundheit, wenn es darum ging, Menschen nachzugehen oder ihnen zu helfen.
Martin reiste ausgesprochen gern und war auch deswegen weit über die Grenzen der Diözese hinaus – besonders auch in der Partnerdiözese Kanjirapally – mit unzähligen Menschen bekannt oder befreundet. Viele hat er begleitet oder auf verschiedene Weise unterstützt, für jede*n hatte er immer ein gutes, aufmunterndes Wort.
Besonders wichtig war ihm seine große Familie: seine Mutter, seine Geschwister mit ihren Partner*innen und ihren vielen Kindern und Kindeskindern.
Auch in der letzten Phase seiner schweren Erkrankung schaffte er es immer wieder unter der Zuhilfenahme neuer Medien den Menschen nahe zu sein und ihnen die Frohe Botschaft zu verkünden.
Mit Generalvikar Martin Korpitsch verliert die Diözese Eisenstadt einen guten Hirten, einen unermüdlichen Brückenbauer und einen leidenschaftlichen Seelsorger.
Diözesanbischof, Altbischof, Klerus und Mitarbeiter*innen der Diözese Eisenstadt danken dem verstorbenen Mitbruder für sein vorbildliches priesterliches Wirken und die treuen Dienste für die Diözese Eisenstadt. Sie empfehlen ihn besonders der Fürsprache der Gottesmutter und des hl. Martin sowie dem Gebet seiner Mitbrüder, Angehörigen, Freunde und Bekannten.
Der Herr lasse Seinem treuen Diener Martin nun die ewige Freude erfahren!
Generalvikar Martin Korpitsch hatte immer ein offenes Ohr auch für uns burgenländische Kroaten. Gerne begrüßte er die kroatischen Pilger bei ihrer Wallfahrt in Eisenstadt Oberberg in ihrer kroatischen Muttersprache.
In Dankbarkeit beten wir für den Verstorbenen.