Ein besonderes Fastentuch schmückt den Altarraum der Domkirche in Eisenstadt. Das digitale Fastentuch wurde vom burgenländischen Künstler Mag. Heinz Ebner gezielt für dieses Jahr der Corona-Pandemie gestaltet und angefertigt. Das Fastentuch möchte den Leidensweg Jesu in unsere moderne Zeit übersetzen. „Ich gratuliere und danke Heinz Ebner zu diesem digitalen Fastentuch, zu dem ich die Texte verfassen durfte“, sagte Bischof Dr. Ägidius J. Zsifkovics am Aschermittwoch, 17. Februar 2020 am Abend beim Aschermittwochsgottesdienst mit Aschenritus entsprechend der Coronaregeln.
In der Predigt zeigte Bischof Dr. Zsifkovics auf drei Dinge, die diese unsere Zeit der Corona-Pandemie besonders kennzeichnen und unter denen wir alle auch leiden und denen es gilt, entgegenzuwirken.
Zum einen ist dies die Isolation und Einsamkeit, die tödlich sind, denn es braucht Berührung und Begegnung, nach der wir uns alle in dieser Corona-Zeit so sehnen. Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit der Berührung und Begegnung mit Gott und den Mitmenschen. Das digitale Fastentuch zeigt, wie Papst Franziskus am leeren Petersplatz in Rom das Kreuz berührt. Es zeigt, worum es uns Christen in der Fastenzeit gehen muss – mit Christus in Berührung zu kommen, um unseren Mitmenschen erst recht begegnen zu können.
Zum zweiten erleben wir vermehrt Sorgen und Nöte, die Zuwendung und Hilfe brauchen. Aber in dieser Pandemie dürfen wir auch Zeugen einer überwältigenden Zuwendung und Hilfsbereitschaft sein. Das Fastentuch zeigt Bilder der Nachbarschaftshilfe, der Betreuung von Alten und Kranken in Heimen und auf Intensivstationen sowie der vielfältigen seelsorglichen Zuwendung. Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit dieser Zuwendung und Hilfe – gerade jetzt ist unsere Hilfe und Zuwendung gefragt, hier bei uns, in Ländern, die unter Krieg und Armut leiden, in Kroatien, das zur Pandemie noch von schweren Erdbeben heimgesucht wurde. „Helfen wir Burgenländer mit, Familien in Kroatien, die alles verloren haben mit unserer großzügigen Spende für ein Haus, ein neues Zuhause, eine neue Zukunft und Hoffnung zu geben! Nähere Informationen zu diesem Hilfsprojekt unserer Diözese folgen in den nächsten Tagen über unsere diözesanen Medien und Pfarren“, kündigte Bischof Dr. Zsifkovics an.
Als drittes Kennzeichen dieser Corona-Pandemie nannte der Eisenstädter Oberhirte die große Leere. Leere Straßen, leere Schulen, leere Kultur- und Gaststätten, leere Betriebe und auch leere Kirchen ... das zeigt das digitale Fastentuch in den dramatischen Bildern von leeren Hallen und Kirchen mit den Särgen von Menschen, die an Covid verstorben sind. Vergessen darf man aber auch nicht die große innere-seelische Leere, die sich unter uns Menschen immer mehr breitmacht, betonte Bischof Dr. Zsifkovics und stellte fest, dass eine große Leere nach menschlicher Gemeinschaft verlangt.
Für den Kampf gegen die Pandemie wünschte der Bischof am Schluss der Predigt allen viel Mut, Kraft und Freude, vor allem aber Gottes Hilfe.