Am 23. Sonntag im Jahreskreis, den 8. September 2024, übertrug das “Kroatische Radio und Fernsehen” live die Eucharistiefeier – das Pontifikalamt aus der Kirche zum hl. Nikolaus in Kroatisch Jahrndorf. Die hl. Messe wurde vom Bischof von Eisenstadt, Msgr. Dr. Ägidius Zsifkovics geleitet. Es konzelebrierten der Pfarrer von Kroat. Jahrndorf Dr. Alexander Knorr, der Pfarrer von Čunovo (Sarndorf) Dr. Marián Červený, der Leiter derKroatischen Mission in Eisenstadt P. MMag. Božidar Blažević OFM und der Diakon von Schachendorf Michael Marlovits assistierte.
An diesem Tag feierten die Jahrndorfer die hl. Messe gemeinsam mit ihren Angehörigen in der Ferne und umgekehrt.
Nach dem feierlichen Einzug von Bischof Ägidius Zsifkovics, der Konzelebranten und der Ministranten begrüßte Pfarrer Alexander Knorr den Bischof und Nachfolger der Apostel als geistlichen Hirten der Burgenländischen Kroaten. Er begrüßte auch den Botschafter der Republik Kroatien in der Slowakei, Alexander Hein. Im Namen der Gläubigen grüßte er herzlich alle Kroaten in seiner Heimat, aber auch in der ganzen Welt. Er erklärte, dass die Kroaten hier seit Jahrhunderten in friedlicher Koexistenz leben und ihren christlichen Glauben, ihre Sprache, ihre Traditionen und vor allem ihre Liebe zu ihrer alten Heimat bewahrt haben. Er lud alle ein, für den Frieden in der Welt und für das brüderliche Zusammenleben unserer Völker zu beten.
Mit dem Gruß Christi „Friede sei mit euch!“ begrüßte Bischof Ägidius Zsifkovics die Anwesenden und alle, die über das “Kroatische Fernsehen und Radio” zugeschaltet waren, und drückte seine Freude darüber aus, dass er wieder in seinem geliebten Kroat. Jahrndorf sein konnte, um hier die hl. Messe in der alten burgenländisch-kroatischen Sprache zu feiern. Diese alte Sprache ist ein Zeichen dafür, dass wir immer noch in dieser Gegend leben, dass wir diese Sprache immer noch pflegen und dass wir hier unseren Glauben bezeugen. Er hob das jahrhundertelange Zusammenleben verschiedener Völker in diesem geografischen Dreieck und ihre Fähigkeit hervor, miteinander zu kommunizieren und zu leben, was auch eine Botschaft für die heutige stark gespaltene Zeit und Beziehungen ist. Danach begrüßte er die Gläubigen auf Slowakisch.
Bei der hl. Messe waren zahlreiche Gläubige anwesend, nicht nur aus Kroat. Jahrndorf und Sarndorf (Jarovce), sondern auch aus der ganzen Umgebung sowie aus dem kroatischen Raum Ungarns und Österreichs.
Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Tamburizza Jahrndorf-Sarndorf und dem Männerchor unter der Leitung von Radoslav Janković, der auch die hl. Messe auf der Orgel begleitete, sowie von den Sängerinnen des Kirchenchors unter der Leitung von Zuzana Nováková, und dem gemischten Kirchenchor „Effata“, geleitet von Andrej Klapka.
Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Bischof Ägidius Zsifkovics alle Anwesenden, alle Kroaten in der alten Heimat, Bosnien und Herzegowina und in der Diaspora auf der ganzen Welt, insbesondere die Alten, Kranken und Gebrechlichen, sowie alle Menschen, die über den “Kroatischen Rundfunk und Fernsehen” verbunden waren.
In seiner Predigt ging der Bischof auf die aktuellen Probleme der gesamten Welt im Sinne aller Arten von „-ismus“ (Nationalismus, Radikalismus, Terrorismus) und die Möglichkeit ein, mit diesen Systemen durch die Verbreitung des Evangeliums und des Sich-Öffnens umzugehen. Er gab drei Ratschläge für den Lebensweg anhand des Evangeliums dieses Sonntages mit. Der erste Ratschlag für den Lebensweg lautete „Sag den Entmutigten, seid stark, fürchtet euch nicht“. Die Ermutigung des Volkes gemäß dem Propheten Jesaja ist auch heute noch aktuell, es scheint, dass es die Zeit des “...ismus” und der “…isten” wie das von Terroristen, Nationalisten, Populisten, Extremisten ist ... Hüten wir uns vor falschen Propheten, wandte er sich an die Gläubigen der Welt und sagte: “Liebt und schätzt das Eigene und respektiert und schätzt das Andere/Fremde”. Er dankte dem “Kroatischen Radio und Fernsehen” HRT und der kroatischen Regierung herzlich für die Verbundenheit und die Unterstützung in dem Bemühen ums Überleben in diesem Raum. Der zweite Ratschlag „Glaubt an Jesus Christus und schaut nicht darauf, wer was ist“ bedeutet nach dem hl. Jakobus das Verhalten der Christen, unserer Gemeinschaften im Alltag. Den dritten Rat gibt Jesus im Evangelium „Effata – Öffne dich“ für den Willen Gottes, fühle mit den Armen, öffne dich für Gott, deinen Nächsten, den Nichtglaubenden, den Suchenden, verschließen wir uns nicht in unsere Kirchen und Sakristeien.
In den Fürbitten baten die Gläubigen den Herrn Jesus Christus, ihnen nahe zu sein und sie bei ihrer Arbeit zu begleiten, dass die Versammelten Zeugen der Güte und Großzügigkeit Gottes in der Welt seien. Weiters für die Nähe Gottes in den Schwierigkeiten des Lebens, für den Frieden und um Vergebung, für Hilfe in schwierigen Zeiten, für alle jungen Menschen und die Einbindung in das Leben und die Kirche, für alle verstorbenen Brüder und Schwestern, verstorbenen Eltern und Freunde.
Am Ende der Messe dankte der Präsident des Kroatischen Kulturvereins, Tomaš Knotek, Bischof Zsifkovics für die Feier der hl. Messe und seinen Besuch. Er wünschte ihm viel Gesundheit, Gottes Segen und übergab ihm ein Geschenk.
Nach dem Segen des Bischofs wurde das Marienlied „Gegrüßet seist du Jungfrau, Königin der Kroaten“ gesungen.
Nach der Heiligen Messe nutzten die Gläubigen den schönen Sonntagvormittag für ein kurzes Beisammensein vor der Kirche bei Kuchen und Getränken, die von der Pfarrgemeinde in Zusammenarbeit mit dem Kroatischen Kulturverein von Kroat. Jahrndorf vorbereitet worden waren. Ein großes Dankeschön allen, die in irgendeiner Weise an den Vorbereitungen des Kirchenraumes innen und außen wie auch der Feier beteiligt waren und mitgeholfen haben.
Fotos: Rudi Streck