Vom 23. bis 25. August 2024 vereinte die Heilige Jungfrau Maria von Mariazell erneut die Burgenländischen Kroaten aus Österreich, Ungarn und der Slowakei. Viele Gläubige aus diesen drei Ländern machten sich zu Fuß, mit dem Auto oder im Bus auf den Weg, um ihre Anliegen, Bitten, ihren Schmerz, ihre Trauer oder ihre Freude, um alles vor die Heilige Jungfrau Maria zu legen. Mariazell ist ein Ort, an dem alle alles zurücklassen können, was ihnen wehtut, was sie bedrückt. So war es auch dieses Jahr. Es gab Tränen der Traurigkeit aber auch Freudentränen auf den Gesichtern. Menschen kommen in den Wallfahrtsort, um Gott „Danke!“ zu sagen. Wir kamen alle aus verschiedenen Teilen des Burgenlandes, um dem lieben Gott zu danken und unserer himmlischen Mutter alles zu sagen, was uns belastet.
Heuer sind es 120 Jahre, in dem das vielleicht schönste Lied für unsere himmlische Mutter geschrieben wurde: das „Gegrüßet seist du, Königin der Kroaten“ hätte unser Motto für diese Wallfahrt sein können, aber wir müssen trotzdem etwas umfangreicher denken. Nächstes Jahr ist das Heilige Jahr. Papst Franziskus hat zu diesem Anlass ein Gebet verfasst, mit dem er uns darauf vorbereiten will, dass wir uns mit Würde und spiritueller Bereitschaft auf dieses neue Jahr vorbereiten können. Einen Satz als Motto auf das Wallfahrtsheft zu schreiben ist möglich, aber die Frage ist, ob dieses Motto in der Praxis zu unserem Wegweiser durch das Leben wird. Wir können alle sicher sein, dass es nur dann ein Motto für uns sein wird, wenn wir daran arbeiten. So bitte ich Sie alle auf diesem Weg: Beten Sie das Gebet von Papst Franziskus, dass seine Worte und Gedanken zum Motto Ihres Alltags, Ihres Lebens werden.
Die Wallfahrt begann am Freitag mit der heiligen Messe, Zelebrant war Pfarrer Roman Frydrich, Pfarrer aus Kittsee, in Konzelebration mit kroatischen Priestern. Musikalisch gestaltet wurde die Messe von Pfarrer Branko Kornfeind und den Burschen sowie Kantor Stefan Zvonarich, der Kantor Martin Herits während der Wallfahrt vertrat, da dieser aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen konnte. Die erste hl. Messe fand am Gnadenaltar der Basilika statt. Es war schön zu sehen, dass, obwohl es der erste Tag der Wallfahrt war, sehr viele Gläubige aus den verschiedenen Pfarren des Burgenlandes anwesend waren, die die Gelegenheit nutzten, um die Heilige Jungfrau Maria von Mariazell zu begrüßen, und um ein persönliches Gespräch mit Gott zu führen.
Am zweiten Tag fand am Gnadenaltar die Frühmesse für alle Verstorbenen unter der Leitung von Pfarrer Ivan Vukčević statt. Um sieben Uhr füllte sich die Kirche mit Gläubigen, die kamen, um für alle zu beten, die nicht mehr bei uns sein können, die einst auch als Verehrer der Heiligen Jungfrau Maria von Mariazell regelmäßig nach Mariazell gekommen waren, um die Himmlische Mutter zu ehren.
Die feierliche hl. Messe fand am Samstag um zehn Uhr statt. Hauptzelebrant der Messfeier war Pfarrer Zdravko Gašparić. Die hl. Messe fand am Hauptaltar statt und es war zu sehen, dass immer mehr Gläubige in den Wallfahrtsort kamen.
Am Nachmittag um zwei Uhr fand eine Kreuzwegandacht unter der Leitung von Pfarrer Stefan Raimann statt. Das Wetter war sehr schön und sonnig, vielleicht zu heiß, aber die Leute machten sich gerne auf den Weg, gingen betend und singend von Station zu Station. Danke an Pfarrer Branko Kornfeind, der zusammen mit Michael Herits die Gesänge leitete.
Um sechs Uhr begann das Rosenkranzgebet, um uns würdevoll auf die hl. Messe, die um 18.30 Uhr begann, vorzubereiten. Der Hauptzelebrant der hl. Messe war Pfarrer Branko Kornfeind. Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier von der Tamburizza „Skupšćina“ aus Dürnbach und dem Kantor Stefan Zvonarich. Das vergangene Jahr stand die Statue der Mariazeller Wandermuttergottes in Dürnbach, deshalb wurde diese hl. Messe von ihnen gestaltet. Die Basilika war übervoll. Am Nachmittag trafen Pilgergruppen ein, die schon tagelang unterwegs waren, um die Gottesmutter von Mariazell zu begrüßen. Vor der Basilika wurden alle Gruppen empfangen. Die Gläubigen wurden von zwei Priestern begrüßt, einem aus Mariazell in deutscher Sprache und von Seiten der Diözese Eisenstadt wurden die Pilger von Pfarrer Ivan Vukčević und Pfarrer Marko Zadravec auf Kroatisch gegrüßt.
Nach der hl. Messe gab es eine Lichterprozession. Es war sehr bewegend zu sehen, wie viele Gläubige zu unserem alten Wallfahrtsort in der Steiermark, Mariazell, gekommen waren. Diese Zahl der vielen Pilger gibt uns Hoffnung, dass es uns noch gibt, dass es noch Burgenland-Kroaten gibt, für die sowohl das Kroatische als auch die Religion wichtig sind. Kroaten und Religion waren im Laufe der Geschichte eng miteinander verbunden. Dieses Beispiel ist Zeugnis dafür, dass es noch Hoffnung gibt. Was uns noch Motivation sein kann ist, dass dieses Jahr auch viele Kinder und Jugendliche anwesend waren. Jugend und Kinder sind unsere Zukunft. Wie sie sozialisiert werden und wie ihre Eltern sie erziehen, ist nicht egal. Dieses Wochenende in Mariazell hat uns gezeigt, dass es uns gibt. Die Gläubigen gingen singend durch den Wallfahrtsort. Es war bewegend, unsere wunderschönen kroatischen Mariengesänge zu hören, die den ganzen Ort erfüllten.
Der Sonntagmorgen begann um sieben Uhr mit der hl. Messe für die Verstorbenen unter der Leitung von Pfarrer Marko Zadravec. Diese hl. Messen in der Früh war besonders schön. Die Stille gibt uns die Möglichkeit, die Ruhe des Ortes, die Ruhe der Basilika, wirklich zu genießen. Die Frühmesse war für alle Anwesenden ein besonderes Gefühl. Die Wallfahrtsorte sind oft sehr voll, aber in den Morgenstunden können sich die Menschen dem Gebet widmen und in Ruhe mit Gott sprechen. Der Kantor dieser Messfeier war Martin Herits aus Schandorf.
Die Festmesse fand um zehn Uhr statt. Hauptzelebrant der Messfeier war Pfarrer Stefan Jahns aus Wulkaprodersdorf in Konzelebration mit kroatischen Priestern, musikalisch wurde die heilige Messe von der Tamburizza „Poljanci“ und Kantor Christian Artner aus Wulkaprodersdorf gestaltet. Man spürte die sonntägliche feierliche Atmosphäre während der hl. Messe, weil jeder in seinem Inneren spürte, dass die Zeit des Abschieds gekommen war. Am Nachmittag verabschiedete sich die Pfarre Dürnbach von der Statue der Heiligen Jungfrau Maria von Mariazell und Wulkaprodersdorf übernahm die Statue der Muttergottes. Es ist schwer, sich von der Statue der Mariazeller Wandermuttergottes zu verabschieden. Die Statue hat in jeder Kirche einen schönen geschmückten Platz. Zeigen wir mit schönen Blumen aus dem Garten, unserem Gebet und den Marienliedern unsere Anwesenheit in der Kirche.
Die diesjährige Wallfahrt nach Mariazell liegt hinter uns. Möge die Heilige Jungfrau Maria von Mariazell Fürsprecherin in unserem Leben sein, möge sie uns trösten, in Zeiten der Not uns stärken und ermutigen und uns bei all unseren Problemen, Sorgen und Nöten helfen.
Termin für die Wallfahrt im nächsten Jahr: 22.08.-24.08.2025.
Fotos: Diözese Eisenstadt