Papst Franziskus empfing in einer Audienz die Mitglieder des traditionsreichen Wohltätigkeitsvereins „Circolo San Pietro“, deren Aufgabe es ist, sich für Bedürftige einzusetzen, sich ehrenamtlich zu engagieren, und ermutigte sie, ihr Erbe an Werten und Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben.
Anlässlich des Heiligen Jahres ermutigte er diese Freiwilligen, sich um die Herzen und den Leib der Armen zu kümmern, die, wie der heilige Laurentius sagte, den Schatz der Kirche ausmachen. In diesem Zusammenhang wies der Papst auf das Zeugnis von Pier Giorgio Frassati hin, der kurz vor seiner Heiligsprechung steht.
In Vorbereitung auf das kommende Jahr, das Heilige Jahr, und mit Blick auf Rom, das voller Baustellen ist, empfing Papst Franziskus am 24. Juni die Mitglieder des Wohltätigkeitsvereins „Circolo San Pietro“ in Audienz und wies darauf hin, dass die ,Baustelle‘, die nicht fehlen darf, die der Nächstenliebe ist!
Pilger und Touristen, die nach Rom kommen, sollen die Luft der christlichen Nächstenliebe “atmen”, die nicht nur Hilfe ist, sondern Sorge um die Würde, Nähe, gelebtes Teilen, ohne Werbung, ohne Scheinwerferlicht.“ „Mit eurer Anwesenheit, eurer Nähe, eurem Mitfühlen und eurer Feinfühligkeit bereitet auch ihr die Stadt auf das Jubiläum vor, ihr sorgt euch nicht um die Straßen oder die Infrastruktur, sondern um die Herzen und den Leib der Armen, die wie der heilige Laurentius sagte, der Schatz der Kirche sind.“
Dankbarkeit für geleistete Dienste
Im Apostolischen Palast empfing der Papst etwa vierhundert Mitglieder dieses sehr alten römischen Vereins, der sich schon 155 Jahre lang durch konkrete Solidaritätsaktionen um die Ärmsten kümmert, die in einem Buch zusammen mit allen Ansprachen der römischen Bischöfe dokumentiert sind, das Papst Franziskus überreicht wurde.
Der Heilige Vater war über dieses Treffen erfreut, denn – wie er zu Beginn seiner Rede sagte – die Audienz mit ihnen ist eine Audienz im Zeichen der Dankbarkeit, die ein schöner „Geschmack“ des Lebens ist; Dankbarkeit für den Dienst an den Armen Roms im Namen des Papstes und der Heiligen Mutter Kirche.
Die Erinnerung an die Wurzeln ist entscheidend für die Zukunft
Papst Franziskus riet ihnen, ihre Wurzeln nicht aus den Augen zu verlieren, denn sie sind wichtig, denn ohne Wurzeln gibt es kein Leben, keine Zukunft. Gleichzeitig ermutigte er sie, nicht an der Vergangenheit festgebunden zu bleiben.
„Hüten Sie sich davor, Ihre Geschichte zu, musealisieren‘, Ihre Wurzeln zu, sterilisieren‘! Das Gedächtnis ist das Organ der Zukunft, solange die Wurzeln lebendig und gut bleiben. Deshalb ermutige ich Sie, Ihr Erbe an Werten und Erfahrungen an die Jugend weiterzugeben. Es braucht junge Menschen, um voranzukommen.
Ältere Menschen müssen junge Menschen motivieren
Wie schön, dass ein Großvater des Circolo San Pietro seine Erfahrungen an seinen Enkel weitergibt!“ Der Papst lobte, dass viele junge Leute bei der Audienz im Vatikan mit dabei waren. Jung und Alt könnten sich bei ihrem Dienst im Zeichen der Solidarität bereichern, hob er hervor: „Denken Sie daran, wie viel Reichtum an gelebtem Glauben, an konkreter Nächstenliebe, an Liebe zu den Armen durch das Beispiel eines älteren Menschen weitergegeben werden kann. Und denken Sie daran, wie viel Energie, wie viel Kreativität, wie viel Schwung ein junger Mensch geben kann.“
Das Glaubenszeugnis von Pier Giorgio Frassati, der bald heiliggesprochen wird
Dann erwähnte er den seligen Pier Giorgio Frassati, der – wie er sagte – „würdig ist, ein Heiliger zu sein“, der die Armen in Turin besuchte, in ihr Heim ging und ihnen Hilfe brachte. Er war ein junger Mann, der aus einer wohlhabenden Familie stammte und der sich nicht im „angenehmen Leben“ verlor, sondern in ihm steckte der Atem des Heiligen Geistes, die Liebe zu Jesus und zum Nächsten – betonte Papst Franziskus.
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